Paartherapie und Ehetherapie kommen in Frage, wenn Beziehungsprobleme nicht mehr durch die Betroffenen allein bewältigt werden können. Die Beziehungsprobleme entwickeln ihren individuellen Charakter mit ihren thematischen Zügen, die sehr oft belastend sind. Ich stelle mir eine Paarbeziehung vor als einen Tanz zweier Seelen auf der Bühne eigener Gefühle, Gedanken und Wünsche, die durch die Tanzenden auf Stimmigkeit überprüft werden. Gerät dieser Tanz in ein Ungleichgewicht, entstehen Krisen. Diese Krisen können dem aus dem Gleichgewicht geratenen Paartanz mehr Schwung geben und dabei positive Veränderungen hervorbringen. Gelingt das nicht, werden kritische Bemerkungen, Vorhaltungen, Vorwürfe, Drohungen, gar Gewalt und das Abschlagen der Wünsche des Partners zunehmen. Solche Verhaltensweisen sind der Henker von Liebe und Intimität und führen sehr oft zu Trennung.
Paartherapie und Ehetherapie sind eine Modifikation der Familientherapie. Der Paartherapeut bedient sich auch hier einer breiten Palette systemischer Verfahren. Ich finde bei Bedarf die Arbeit
mit Fragebogen und Visualisierungen hilfreich. Den Schwerpunkt der Begegnung mit dem betroffenen Paar bildet für mich das dialogische Gespräch, an dem ich als aktiver Zuhörer fragend beteiligt
bin.
Last but not least eine Frage zum Nachdenken: „Welche liebevollen, aufmerksamen und netten Dinge hast Du diese Woche für Deinen Partner/Deine Partnerin getan?“
„Liebe ist ein Glas, das zerbricht, wenn man es zu unsicher oder zu fest anfasst.“ (Orientalische Weisheit)