Familientherapie

Stelle Dir vor, Deine Familie wäre eine Burg. Diese Burg hat eine eigene Architektur und kulturelle Traditionen. Es gibt mehrere Burgtürme, die für die Infrastruktur des Zusammenlebens verantwortlich sind bzw. gemacht werden. Die Burg verfügt über ausgesprochene und unausgesprochene Regeln. Bei Bedarf öffnet und schließt die Burg ihre Tore. Davon hängt das Überleben der Burg ab. Das Burgleben erlebt in ihrem Funktionieren Unterschiede und Ähnlichkeiten, Koalitionen und einzelgängerische Taten. Es wird innerhalb der Burgmauern tabuisiert, verboten, erlaubt, gehasst, genesen, erkrankt und geliebt. Das alles kommuniziert wechselwirkend und zirkulär miteinander. Die Burg hat es manchmal nicht leicht, selbst wenn das Zusammenleben einigermaßen gut funktioniert, denn es gibt eine Außenwelt mit ihrer eigenen Architektur. Die Burgbewohner sind herausgefordert, ihre Burgmauern aufs Neue zu stützen bzw. neue Brücken zu bauen.

Mich persönlich macht so eine Burg neugierig, so dass ich mich frage: worunter leidet sie, wie hat sie es bis heute geschafft und letztendlich, was sie braucht, damit neue Brücken entstehen?
Systemische Familientherapie ist ein sehr bewährtes Instrumentarium, um Familien bei der Bewältigung ihrer Probleme sinnvollerweise zu unterstützen. Sie verfügt über ein breites Spektrum an ressourcen- und lösungsorientierten Vorgehensweisen. Dadurch kann sich die Familie mehr Handlungsfreiheit erschließen.

„Alle glücklichen Familien gleichen einander. Jede unglückliche Familie ist auf ihre eigene Art unglücklich“. (L.Tolstoi)